Neurofeedback ist eine wissenschaftlich fundierte Trainingsmethode, bei der man lernt, die Aktivität des Gehirns besser zu regulieren.
Viele biologische Vorgänge werden vom Gehirn gesteuert. Durch eine kontinuierliche Aufzeichnung und Rückmeldung der Gehirnaktivität kann man lernen, diese Vorgänge positiv zu beeinflussen. Man trainiert, gezielt Einfluss auf bestimmte mentale Zustände zu nehmen (z.B. beim Sport oder im Beruf), oder kann bestimmte Krankheitssymptome vermindern. Die Ergebnisse dieses Trainings sind dauerhaft.
Die elektrische Aktivität des Gehirns wird mit Hilfe der sogenannten Elektroenzephalografie (EEG) aufgezeichnet und in Echtzeit zurückgemeldet. Das bedeutet, Trainierende erhalten ein Feedback (Rückmeldung) über ihre eigene Gehirnaktivität. Diese Aktivitätsmuster werden hörbar oder sichtbar gemacht (z.B. in Musik, Filmen, Computerspielen usw.). Beispielsweise kann eine Musik lauter oder leiser werden, je nachdem, wie entspannt und ruhig man ist. Oder ein Computerspiel kann immer dann stoppen, wenn die Konzentration nachlässt.
Das kontinuierliche, dynamische Feedback bewirkt einen längerfristigen Lernprozess. Das Gehirn verändert seine Aktivitätsmuster nachhaltig in die gewünschte Richtung, arbeitet ausgeglichener und energieeffizienter. Die erworbenen Fertigkeiten werden dauerhaft behalten.
Die Lernvorgänge können aus psychologischer Sicht mit den Mechanismen des sogenannten operanten Konditionierens erklärt werden. Dabei erfährt das Gehirn fortwährend positive Rückmeldung auf die zu trainierenden Eigenschaften. Teilweise laufen diese Trainingsprozesse automatisch ab, teilweise werden bewusste Wahrnehmung und Kontrolle erlernt.
Man kann lernen, flexibel bestimmte mentale Zustände, wie z.B. Fokus und Konzentration, Entspannung und Meditationszustände, zu erreichen und diese aufrecht zu erhalten, auch außerhalb der Trainingszeit und Trainingsumgebung. Mit Hilfe von Neurofeedback ist es möglich, Gesundheit und Wohlbefinden, Erleben und Verhalten nachhaltig zu verbessern.
Neurofeedback hat viele Anwendungsmöglichkeiten. Das liegt daran, dass die Trainingsmechanismen der Gehirnaktivität sehr grundlegend sind und eine Veränderung dieser Mechanismen positive Auswirkungen auf eine Reihe von mentalen Zuständen oder auch körperlichen Symptomen haben kann.