Biofeedback bezeichnet alle Möglichkeiten, Körpersignale aufzuzeichnen und durch kontinuierliche Rückmeldung zu verändern. Mit Hilfe technischer Instrumente kann man lernen, bestimmte Körperfunktionen bewusst wahrzunehmen und selbst zu kontrollieren.
Die Wirkung der eigenen Körpersignale ist individuell und spezifisch, negative Nebenwirkungen bleiben dadurch aus. Im engeren Sinne bezieht sich Biofeedback auf das Training von Funktionskreisläufen des vegetativen Nervensystems, wie z.B. Atmung, Herzrate oder Körpertemperatur.
Im weiteren Sinne zählt man auch die Gehirnaktivität (siehe Neurofeedback) und muskuläre Aktivität (siehe Neuromuskuläre Aktivität) zu den Biosignalen, die durch Feedback trainierbar sind.
In manchen Situationen kann man sehr leicht Körpersignale wahrnehmen, z.B. einen schnelleren Herzschlag bei Anstrengung oder in stressigen Situationen.
Meist jedoch sind solche Signale nicht leicht zu beobachten. Elektronische Geräte können helfen, sie zu erfassen und zurückzumelden. So kann man relativ schnell die Fähigkeit erlernen, diese Funktionen selbst zu regulieren.
Beispiele für Funktionen des vegetativen Nervensystems sind die Hautleitfähigkeit, die Handtemperatur oder die Herzrate. Diese werden durch Sensoren (z.B. an der Hand) erfasst und kontinuierlich zurückgemeldet (Feedback). Positive Änderungen werden verstärkt, indem man sie hörbar oder sichtbar macht (z.B. durch Töne, Musik, Animationen usw.). Ein Lernprozess wird in Gang gesetzt, bei dem man trainiert, die Funktionen zu beeinflussen.
Aufzeichnung und Rückmeldung erfolgen kontinuierlich und schaffen dadurch eine bessere Wahrnehmung der eigenen biologischen Vorgänge von einem Moment zum nächsten. Man macht die Erfahrung, Prozesse des eigenen Körpers kontrollieren zu können, die man ursprünglich für nicht beeinflussbar gehalten hat. Dies wiederum hilft dabei, Unabhängigkeit und Eigenständigkeit zu stärken.
Es ist möglich, mit Hilfe von Biofeedback Funktionskreisläufe im Körper zu beeinflussen. Beispielsweise kann man über diesen Weg lernen, den Blutdruck zu regulieren oder Schmerzen und Verspannungen zu vermindern.
Oftmals sind Ungleichgewichte im vegetativen Nervensystem Ausdruck von Stressreaktionen. Dies kann sowohl alltägliche Situationen betreffen (z.B. bei Lampenfieber oder unter Wettkampfbedingungen), aber auch Reaktionen auf belastende Ereignisse oder Ängste.
Biofeedback hilft beim Stressmanagement und ermöglicht einen leichteren Umgang mit stressigen Gedanken und Emotionen. Entspannung kann unterstützt und leichter erlernt werden. Der Trainingserfolg wird an den erreichten Effekten und dem subjektiven Befinden gemessen.